Anton von Werner-Archiv

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Hintergrund: Ein Hobby-Projekt als Versuch, die vielfältigen Informationen zu einem Künstler hochgradig verknüpft in einer relationalen Datenbank abzulegen (171 Tabellen).
"...seinem Archiv, das eine Fülle an Abbildungen und Querbezügen bereithält, verdanke ich zahlreiche Informationen. Seine akribische Durchsicht meines Manuskripts hat mich vor etlichen Fehlern, Unstimmigkeiten und Lücken bewahrt." (Bartmann, Dominik. Anton von Werner - Werkverzeichnis. 2024)

⇒  Dr. Bartmann: Werkverzeichnis der Gemälde einschließlich der Wandbilder, Ölstudien und Ölskizzen (Digitalisierung in Bearbeitung)
⇒  Dr. Bartmann: Werkverzeichnis der Zeichnungen
⇒  Aktuell ausgestellt (soweit mir bekannt)

Anton von Werner an Joseph Victor von Scheffel (Mo, 03.11.1879)

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Informationen

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Zusammenfassung
Beileidsbekundung zum Tod von Scheffels Bruder und ein freudiger Rückblick auf die Karlsruher Jugendjahre.
Abschrift
Berlin, den 3. November 1879.
Mein lieber Freund!
So hat also der Tod Deinen armen Bruder von seinen langen Leiden erlöst! - es war wohl das beste, was ihm zu wünschen war, und wenn ich Dir meine Teilnahme ausspreche über diesen Dich so nahe berührenden Todesfall, so will ich gleichzeitig doch nicht verschweigen, daß es mir auch für Dich gut scheint, dort einer Sorge enthoben zu sein, wo doch nicht zu helfen war!
Hier im Hause geht's gut; ich enthalte mich jeder gesellschaftlichen Tätigkeit, lebe regelmäßig, bin abends fast in der Regel zu Hause und skizziere zumeist am Ekkehard.
Schade, daß sich die großen Zeichnungen, für welche Modell nötig ist, nicht abends machen lassen und auch, daß ich meine Augen ebenso wie meine Nerven schonen muß! Ich halte mir alles Unnötige vom Halse und hoffe, so wieder zu jenen Kräften zu kommen, deren ich mich zu jener Zeit erfreute, als ich noch Zeit im Ueberfluß hatte und gar nicht wußte, daß man von der Arbeit auch müde werden kann. . . es war damals, als ich „Aventiure", „Juniperus“, „Gau- deamus“ und „Trompeter“ illustrierte... meine Zeit war damals allerdings weniger kostbar als jetzt, und ich stand zwischen dem zwanzigsten und siebenundzwanzigsten Jahr!
Karlsruhe und sein Emporblühen, seine Verschönerungen haben mich (als ich von der Seehalde nach dort kam) recht erfreut, und ich hatte ordentlich Heimweh - knüpfen mich doch zu liebe Jugenderinnerungen an die Stadt - welcher Du so gern fern bist! Viktor habe ich damals auch besucht, ich traf ihn im Vaterhause und freute mich, wie er groß und stark und verständig und geschult geworden ist. Meine Schwiegermutter altert nicht, den Onkel Lessing fand ich auch besser, als ich erwartet hatte; ich habe ihn gezeichnet und sende Dir nächstens eine Reproduktion davon.
Meine Frau sendet Dir und Viktor schönste Grüße, die besten von Deinem Freund
A. v. Werner.
Vollständig
Vollständig
Anlage
12.03.2025
Letzte Änderung
13.03.2025

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