Anton von Werner an Eugen Felix (Mi, 05.01.1887)
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Informationen
Personen
- Sender: Anton von Werner (Di, 09.05.1843 - Mo, 04.01.1915) - 43 Jahre, Berlin
- Empfänger: Eugen Felix (Mi, 27.04.1836 - Do, 27.04.1837 - Di, 21.08.1906) - 50 Jahre, Wien
Typ
Brief
Datum
Kategorie
Dienstlich
Medium
Handschriftlich
Zusatz Medium
8°. 2 Bl., davon 4 S. beschrieb. Gefalt.
Seitenzahl
4
Zusammenfassung
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, datiert mit Berlin, 5.1.1887, an den Maler Eugen Felix. Es geht um finanzielle Dinge und die Frage, ob die Österreicher bei der kommenden Jahrhundertausstellung in Melbourne sich der Deutschen Abteilung anschließen.
Abschrift
Berlin 5. 1. 1887. Lieber Herr Felix: Die neuliche Bitte von uns an Sie, 8000 Mark in Tlagienen (Consals à 1000 Mark) zu senden, hatte nur die Voraussetzung, daß die Kassenbestände der Deutschen Kunstgenossenschaft durchaus in Effekten angelegt seien u. bare Kassenbestände gar nicht oder nur in geringer Höhe vorhanden wären. Sonst stellen wir natürlich Ihnen Alles anheim. Zu unserer neulichen General- versammlung u. durch verschiedene dringliche Schreiben in die Genossenschaften habe ich für ihre Ausstellung alles Mögliche zunächst gethan. Unser Architekt Hoffacker kommt gegen den 10. od. 12. Janner nach Wien. Wegen Ihrer Lotterie werde ich nochmal direkt bei Minister v. Puttkammer inter- veniren. Nun noch eine delikate Angelegenheit, welche mir unangenehm ist, welche aber doch erledigt werden muß: Ich habe für die Wiener Internationale Ausstellung als einer "ausländischen" 10-20000 Mark aus dem uns für selche Zwecke bewilligten Subventionsfond beantragt. Das ist natürlich zugestanden aber: der Reichskommissar für Melbourne erklärte gleichzeitig, daß Fracht- u. Versicherungskosten derjenigen Kunstwerke, welche von Österreich, also von Ihren Landsleuten aus nach Melbourne gesandt würden, seitens des Deutschen Reiches nicht getragen werden könnten, unser Rechnungshof würde u. müßte staatsrechtliche Bedenken dagegen geltend machen. Selbst- verständlich würden wir uns lebhaft freuen, die Werke unserer Wiener Kollegen mit in unserer Abtheilung auszustellen, namentlich wenn Östereich- Ungarn keine besondere Kunstabtheilung in Melbourne hat, die Kosten müßten aber dortseits getragen werden. Sollte daraufhin von Ihnen doch mit uns ausgestellt werden, so ließe sich die Sache vielleicht so machen, daß die Kosten zunachst von uns ausgelegt u. in Summa von Ihrem Lokalverein an den Haupt- vorstand hier zurückerstattet würden, vorausgesetzt, daß unser Reichskommissar auf diesen Modus eingeht. Ich bedauen die Sache aufrichtig u. bitte Sie, Herrn Rotlegen sie in schonender Joem mitzu- theilen. Mit besten u. freundschaftlichsten Grüßen Ihr ergebener AvWerner
Vollständig
Vollständig
Zum Brief/Text
Kurze Beschreibung mit Daten:
Anlage
18.04.2020
Letzte Änderung
24.03.2024