1915: Fritz Stahl - Nachruf eines Gegners auf Anton von Werner mit einer Portion Respekt
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Als ich mit meinen Altersgenossen in das Kunstleben eintrat, war Anton v. Werner der Feind.
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Stark an Verstand, Willen- und Temperament, hätte er wohl auch in anderen Kreisen eine herrschende Stellung gewonnen als in dem leicht bestimmbarer Künstler.
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Er brauchte keine Pose, um als jemand zu wirken, man fühlte durch alles lässige Gebaren hindurch den Kerl. Der war er nach allen Seiten hin, auch nach oben.
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Ihm fehlte alle Weichheit, alle Poesie, alle Musik, wenigstens in seinem Schaffen.
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...sogar die bloße Anordnung der Farben in malerischer Absicht erlaubte er nicht. So ist es, so wird es gemacht, und fertig bis zum letzten Glanzlicht. Das war seine Idee von der Kunst, die er starr festhielt von Anfang bis zu Ende.
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...imponiert natürlich so einer, der sich treu blieb und den Mut hatte, ganz alleine zu stehen.
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Die ganze Hochschule muss von unten auf neu aufgebaut werden. Eine schöne, aber furchtbar schwere Aufgabe. Um sie durchzuführen, muß man sich einen Mann wünschen, wie es damals, als er sie für seine Zeit durchführte, Anton v. Werner war.
Und das ist eigentlich der beste Satz. den ein Gegner dem Verstorbenen ins Grab hinein nachsprechen kann.
Zusammenfassung
Obwohl er ein Gegner des Künstlers ist, kann er ihm auch positive Seiten als Persönlichkeit abgewinnen.
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08.05.2025
Letzte Änderung
14.05.2025