1888: Verriss von Anton von Werners Siegesdenkmalfries
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Werner zeigt in seinem - vom Standpunkt des Machens durchaus nicht, unverdienstlichen -- Bilde die Tüchtigkeit eines Künstlers, der sein Handwerk gelernt, aber für Lösung einer höheren Aufgabe keinen Sinn hat.
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Als Dekoration betrachtet ist die große Komposition mit Gewandtheit aufgebaut und hat eine lebendige Silhouette; die Zeichnung ist flüssig und die Figuren ... haben Ausdruck und Bewegung
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dessenungeachtet erscheint das Kolorit in seiner Gesamtwirkung trüb, fühl und stimmungslos
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Dem Inhalte nach ist die Konzeption wirr, unvermittelt, rebusartig; und als Totaleindruck ... von militärisch-trivialer Einförmigkeit.
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Die Höhe der Auffassung und die Tiefe der Empfindung, welche abwesend sind,
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Werners Siegesgemälde weckt nur die Neugier des Bilderrätsels, läßt aber als Kunstwerk vollkommen kalt und gleichgültig. Zur Dekoration eines vergänglichen Festes verfertigt, wäre es eine dankenswerte Leistung, und, auf bescheidene Dimensionen gebracht, ein schätzbarer Beitrag für eine illustrirte Zeitung; zu mehr aber kann weder Vergrößerung noch Mosaik es stempeln, denn vom Wesen des Historienbilds hat es nicht die Spur, und von der Größe eines deutschen Nationaldenkmals keine Ahnung.
Zusammenfassung
Wirr, trocken, einförmig, trüb und stimmungslos ohne Verständnis für das Wesen des Historienbildes.
Kritiker
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Urheberrecht
Gemeinfrei. Bitte um E-Mail, falls doch Urheberrechtsschutz besteht
Publikationen
Mittlere Beschreibung mit Bewertung:
Anlage
02.01.2025
Letzte Änderung
05.01.2025