Anton von Werner an Alwine Schroedter (Do, 26.04.1877)
Bilder
Informationen
Personen
- Sender: Anton von Werner (Di, 09.05.1843 - Mo, 04.01.1915) - 33 Jahre, Villa VI in Potsdam
- Empfänger: Alwine Schroedter (So, 13.02.1820 - Do, 12.05.1892) - 57 Jahre, Waldhaus (Moltkestr. 3, Karlsruhe)
Typ
Brief
Datum
Kategorie
Privat
Medium
Handschriftlich
Zusammenfassung
Das Proklamierungsbild hat ihm ein Jahr mehr Arbeit und Geld gekostet, als ursprünglich geplant und ihm nicht gebührend gedankt worden. Auch die Kaiserin hat eine Taktlosigkeit begangen, der mit erhobenem Haupt kontert.
Sprache
Deutsch
Vollständigkeit
Nur Fragemente vorhanden
Abschrift
... Für Deine freundlichen Glückwünsche zur Vollendung des Bildes herzlichen Dank! Mir ist ein Stein vom Herzen u. ich bin zufrieden, die Arbeit hinter mir zu haben, wenngleich die materielle Seite der Sache nicht so ist daß ich gerade hoch erfreut sein kann. Ich rechne ein Jahr Arbeit mehr, mindestens, als ich beim Contraktabschluß vorausgesetzt hatte, daß das Bild Arbeit machen würde, u. somit ist von sämmtlichen Fürsten mein Geburtstagsgeschenk an den Kaiser - ein ganzes Jahr Arbeit, was mir schweres Geld kostet - das kostbarste. Der Dank dafür natürlich bleibt aus! Während die Großherzoge v. Baden u. Sachsen mir ihre Orden verliehen haben, ist mir von Seiten des Kaisers keinerlei Auszeichnung zu Theil geworden! Die Kaiserin hat die Taktlosigkeit gehabt, das Bild, ohne mich nur zu benachrichtigen, zum Besten des Augusta-Hospital's auszustellen, während es sonst Sitte ist, daß man die Bestimmung über die erste Ausstellung dem Künstler überläßt. Das Bild hat in der Ausstellung 5-6000 Mark eingetragen ...". Er habe daraufhin den Kabinettsekretär der Kaiserin, Herrn v. Mohl, gebeten, ihm, Anton von Werner, von dem Erlös 800 Mark, ebenfalls für einen wohltätigen Zweck, zukommen zu lassen. Herr v. Mohl teilte Werner jedoch mit, das sei von der Kaiserin abgelehnt worden: "Sie sende mir aber aus ihrer Privat-Chatoulle 300 Mark! Letztere habe ich umgehend an Herrn v. Mohl zurückgesandt, mit dem Bemerken, daß wohl ein Irrthum vorliegen müsse, da ich mich mit keiner Silbe an die Privat-Chatoulle Ihrer Majestät gewandt hätte. Da siehst Du all die Freuden, welche ich genieße!...
Besitzer
Zum Brief/Text
Kurze Beschreibung mit Daten:
Anlage
14.05.2020
Letzte Änderung
14.10.2024