Anton von Werner-Archiv

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Werkverzeichnis der Zeichnungen

Ein Aufruf

Anton von Werner hat mehrere tausend Handzeichnungen sowohl als freie Kompositionen wie auch als Vorstudien und Skizzen für Gemälde geschaffen. Sämliche seiner Arbeiten auf Papier sollen in einem Werkverzeichnis katalogisiert werden. Während die Bestände in öffentlichem Besitz und teils auch in privatem Besitz erfasst sind, tritt doch auch immer wieder Unbekanntes oder verschollen Geglaubtes zu Tage. Entsprechende Hinweise werden erbeten an:

Dr. Dominik Bartmann
dominik_bartmann@yahoo.de

Anton von Werner - Kriegsrat in Versailles (1881)

Bilder

Informationen

Künstler
Titel
  • Kriegsrat in Versailles
  • Ein deutscher Kriegsrat zu Versailles
  • Kriegsrat (Generalsvortrag) in Versailles
  • Kriegsrath zu Versailles im November 1870
Datierung
Kurzbeschreibung
Der Generalsvortrag während des Deutsch-Französischen Krieges in Versailles ist eine Illustration zu einer Ballade des Dichters und Militärschriftstellers Fedor von Köppen, Ein deutscher Kriegsrat zu Versailles. Jedoch widerspricht von Moltke dem vehement, dass solch ein Krisentreffen wirklich stattgefunden hat.
Signatur
Unten links AvW 1881
Zusammenfassung
Das Gedicht Ein deutscher Kriegsrat zu Versailles.
Beschreibung
In König Wilhelms Hauptquartier
Schlug eine schwere Stunde,
Sie hatten von der Loire hier
Die erste trübe Kunde.

Der Feind hat Truppen aufgebracht
In allen Waffenplätzen,
Jetzt rückt er an mit Übermacht,
Die Hauptstadt zu entsetzen.

Des Königs Haupt ist sorgenschwer,
Er sehnt sich still nach Frieden,
Er denkt, wie lange schon das Heer
Die Heimat hat gemieden.

Zum Kriegsrat kamen Moltke, Roon,
Die Herren der Heeresleitung,
Auch unser Fritz, der Königsohn,
In Blumenthals Begleitung.

Ihr Herrn, hub König Wilhelm an,
Jetzt gilt's, Entschluss zu fassen,
Soeben meldet von der Tann,
Das Orleans verlassen.

Die Sachen wollen nicht mehr gehn,
So wie sie angefangen,
Das kommt -- wir wollen's nur gestehen: --
Wir sind zu weit gegangen.

Uns hat zu kühn gemacht das Glück,
Das läßt uns wohl erwägen,
Drum trifft uns jetzt das Mißgeschick
Mit solchen harten Schlägen.

Ich muß Euch fragen über dies,
Wollt Euren Rat mir geben,
Ob die Belag'rung von Paris
Nicht besser aufzuheben?
--

Wohl klang nach manchem stolzen Sieg
Die Frag' als eine harte, --
Roon hört' sie ungern, Moltke schwieg,
Podbielski trug die Karte.

Eifrig besprach sich unser Fritz
Mit Blumenthal ganz leise,
Da hob sich Roon von seinem Sitz
Und sprach auf seine Weise:

Ew. Majestät, mir scheint es Pflicht,
Die Frage zu verneinen,
Die Sachen stehn noch lange nicht
So schlimm, wie Sie vermeinen.

Gott half uns bis auf diesen Tag
So treu in allen Kämpfen,
Da soll der erste Unglücksschlag
Noch unsern Mut nicht dämpfen.

Gott ist Derselbe früh und spät,
Er hilft so heut' wie morgen;
Sie haben unrecht, Majestät,
Zu zweifeln und zu sorgen.
--

Die Andern hörten wie perplex,
Was sprach der kühne Degen,
Da streckte unser Wilhelm Rex
Ihm seine Hand entgegen:

Recht so! nehmt von den Mund kein Blatt,
Wahrheit vor allen Dingen!
Und wer das Schwert geschliffen hat,
Weiß auch wohl, es zu schwingen.

Ich stimm Euch bei; -- ihr Herrn, nur flott
So weiter unverdrosssen!
Wir bleiben stehn und bau'n auf Gott; --
Der Kriegsrat ist geschlossen.
Anlage
23.05.2020
Letzte Änderung
21.01.2024

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